There's an elephant in the room...
Zwischen den Welten 2

Phase 2 (Hilfe suchen-Hilfe annehmen)
Erleichterung macht sich breit. Endlich passiert etwas. Die ersten Blutuntersuchungen starten, der Hormonstatus wird gecheckt, ein Spermiogramm gemacht, die Schilddrüse überprüft, die Immunologie unter die Lupe genommen, körperliche Ursachen ausgeschlossen und alles Mögliche andere.....
Und jetzt spaltet sich die Kinderwunsch-Community erst mal in zwei Gruppen:
- die, bei denen "alles in Ordnung zu sein scheint" und die
- bei denen es Auffälligkeiten gibt
Soweit, so gut.
Auffälligkeiten können meist behandelt oder umgangen werden mit medizinischer Hilfe. Insofern zwar keine gute Nachricht, aber man kann etwas tun.
Wenn scheinbar alles in Ordnung ist, hört sich das zwar erst mal beruhigend an und man fühlt sich besser, aber die Frage stellt sich: warum klappt es trotz guter Voraussetzungen nicht?
Beide Optionen führen zur selben Vorgehensweise:
Hilfe ist angesagt.
Wenn scheinbar alles stimmt, beginnt die Zeit des Temperaturmessens, des auf-Teststäbchen-Pinkelns zur Eisprungbestimmung, des Sexs nach Plan und des Bangens und Hoffens.
Wenn diese Phase erfolglos bleibt treffen sich beide Gruppen der Community wieder und nehmen direkte medizinische Unterstützung an.
- Metformin
- Hormonstimulation
- IUI
- IVF
- ICSI
- Eizellspende (nur im Ausland möglich)
- Samenspende
Das alles schlägt sich nicht nur auf die Psyche sondern auch körperlich nieder. Und nicht zu vergessen: es wird teuer.
Ich will hier nicht vorrechnen, was ein Kind einem wert sein sollte. Das kann man in Geld nicht ausdrücken. Aber es ist trotzdem ein Aspekt, der vor allem nach den ersten Versuchen, die bei Kassenpatienten von der KK bezuschusst werden, beachtet werden sollte. Die Kosten sind beträchtlich, ganz zu schweigen von den Auswirkungen auf Körper und Psyche.
Unverheiratete, privat Versicherte und Behandlungen im Ausland sind sowieso eigenes Vergnügen.
Es kommt der Tag, an dem ihr absolut keine Lust mehr auf Sex habt, ihr den Kalender und die Temperaturkurve zerreisst, ihr keinen Gyn-Stuhl und kein Ultraschall mehr sehen könnt, ihr einfach nur noch auflegen möchtet, wenn die Kiwu-Klinik anruft und ihr einfach nur noch normal sein wollt.
All eure Freunde sind inzwischen stolze Eltern und die Nachfragen häufen sich, warum ihr keine Kinder wollt.
Aber es gibt jeden Monat neue Hoffnung und die hält euch am Leben und im Spiel.