There's an elephant in the room...
Grenzüberschreitung

Phase 5 (die Wüste-Eiszeit-Phase)
Ihr steht an eurer Grenze, hinter euch verbrannte Erde, Hoffnungslosigkeit, Enttäuschung. Vor euch eine Eislandschaft, Neuland. Der Blick nach vorn ist beängstigend. Kein Anhaltspunkt in der weissen Unendlichkeit vor euch, welche Richtung ihr einschlagen sollt. Überall Leere und endloses Nichts.
Ihr werft noch einmal einen Blick zurück auf all die Hoffnung, die Enttäuschung, die Chancen und Niederlagen. Ihr habt all eure Kraft investiert, habt alle Chancen genutzt, seid zusammengewachsen und auch auseinandergedriftet.
Ihr habt alles gegeben für einen so selbstverständlich scheinenden Wunsch.
Ihr habt im Moment keine Kraft mehr, eine Entscheidung zu treffen.
Da seht ihr vor euch, in ein paar Metern Entfernung einen hohen Pfahl mit vielen verschiedenen bunten Schildern. Ihr seid euch unsicher, ob er eben schon da war, als ihr an der Grenze ankamt. Er wirkt wie aus einer anderen Welt, gross und stark, bunt bemalt, mitten in der weissen Unendlichkeit.
Ihr schaut euch das Ganze näher an und was euch zuerst auffällt ist: alle Schilder zeigen in die gleiche Richtung. Weg von der Wüste, geradeaus ins Nichts. Wer weiss, wer diesen Pfahl aufgestellt hat? Vielleicht jemand in genau der gleichen Situation, in der ihr gerade seid? Ihr schaut die Schilder genauer an und lest:
- Pflegekind
- Adoptivkind
- Patenkinder
- Glück zu zweit
- Karriere
- Beruf mit Kindern
- ein Haustier
Ihr macht ein Foto und beschliesst, obwohl keine dieser Möglichkeiten im Moment relevant ist, einfach diese Richtung einzuschlagen, da es in dieser weissen Unendlichkeit sonst keinen Anhaltspunkt für euch gibt.
Langsam setzt ihr einen Fuß vor den anderen und die Bewegung tut gut. Sie ist eine Ablenkung vom Gedankenkarusell und gibt euch das Gefühl, etwas zu tun, weiterzukommen, vorwärts zu kommen.
Jeder hängt seinen Gedanken nach. Nach einer Weile kommen die ersten Worte, Gedanken zu Vergangenem und neue Gedanken zu diesen Schildern, die ihr fotografiert habt. Ihr nehmt euch das erste vor und jeder lässt seinen Gedanken und Worten dazu freien Lauf. Ist es eine Option, ist es eher keine, oder schliesst einer von euch diesen Weg für sich kategorisch aus? Ihr redet und hört euch gegenseitig zu.
So geht ihr nach und nach durch die Möglichkeiten und findet Gemeinsamkeiten, die euch zeigen, dass es einen Weg nach vorn gibt, der für euch beide passt. Beim nächsten Schilderbaum biegt ihr in eure gemeinsame Richtung ab und geht weiter. In eurem Tempo.
Ihr werdet feststellen, dass je weiter ihr euch vorwärts bewegt, desto schneller wird das Eis schmelzen und euch Anhaltspunkte geben, was euer nächster Schritt sein kann. Sammelt über diesen nächsten Schritt wieder Informationen und stellt euch vor wie es sein wird, wenn ihr diesen Schritt gemacht habt. Und wenn es sich gut anfühlt, dann ist das euer nächstes Ziel.